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Synagogen-Besuch der Drei Ehrengesellschaften

 Am Donnerstag, 21. September trafen sich um 18.30 Uhr auffällig viele Gesellschaftsbrüder auf dem Hof der Synagoge Basel

zum traditionellen Herbstanlass 2023 der Drei Ehrengesellschaften.
 
Nachdem der aktuelle Rabbiner von Basel, Dr. Moshe Baumel, Ehrengast bei uns am Gryffemähli 2023 war, hat er als Gegenzug uns zu sich in «seine» Räumlichkeiten eingeladen und uns das Angebot gemacht, einen Blick in und hinter die Kulissen der Synagoge Basel werfen zu können. Ein Angebot, dass sehr gerne angenommen wurde und auf grosses Interesse stiess. So nahmen doch ca. 90 Gesellschaftsbrüder diese Einladung wahr.
 
Nachdem unser hochgeachteter Herr Vorsitzender Meister Peter Stalder im grossen Gottesdienstraum ein kurzes Grusswort an alle anwesenden Gesellschaftsbrüder gerichtet hatte, hat uns Herr Peter Bollag sehr lebhaft und verständlich die Riten und Gebräuche des Judentums vorgestellt. Aber auch über den Bau und die Eigenheiten der Synagoge Basel wusste Herr Bollag bestens Bescheid.
 
Im Anschluss hat uns Rabbiner Baumel den heiligsten Ort einer Synagoge, den Tora Schrein, auch heilige Lade genannt, gezeigt.  Dieser Schrein ist immer nach Jerusalem ausgerichtet und stellt den Aufbewahrungsort der Tora (heilige Schrift der Juden) in Form einer Schriftrolle aus Papyrus dar. Die Tora (wörtlich Lehre, Weisung) im engen Sinn umfasst die fünf Bücher Mose, die in einem Zeitraum von einem Jahr, in Abschnitte geteilt, wöchentlich in der Synagoge gelesen werden. Sie ist die Hauptquelle jüdischen Rechts, jüdischer Ethik und der jüdischen Bräuche. Jede Tora wird in Handarbeit hergestellt und beschrieben und ein professioneller Toraschreiber benötigt hierfür ca. ein ganzes Jahr. Hierbei ist höchste Sorgfalt gefragt, denn bei nur einem falschgeschriebenen Wort oder sogar Buchstaben, wird die Tora unbrauchbar und muss begraben werden. Da das Lesen einer Tora äusserst anspruchsvoll ist, existieren in jeder jüdischen Gemeinde speziell ausgebildete Tora-Vorleser.
 
Anschliessend besuchten wir noch das Vorstandszimmer der Jüdischen Gemeinde im 2. Stock, welches eine kleine, aber für uns äusserst erfreuliche Überraschung enthielt: Ein Gemälde, geschaffen vom kürzlich verstorbenen Härenbruder Kurt Pauletto, das den ehemaligen Rabbiner Dr. Leo Adler bei seiner unvergesslichen Rede am Gryffemähli 1978 zeigt und im Hintergrund gut erkennbar den Leuenbecher abbildet. 
Beim abschliessendem Apéro fanden viele gute und wertvolle Gespräche statt und die Meinung aller anwesenden Gesellschaftsbrüder war klar, dass der Herbstanlass 23 ein voller Erfolg war.
Ein grosser Dank gilt Rabbiner Dr. Moshe Baumel und der Jüdischen Gemeinde Basel, welche uns mit offenen Armen in ihrer Synagoge empfangen und uns so einen sehr eindrücklichen und informativen Anlass ermöglicht haben.
 
Text: Matthis Henke, E.E. Gesellschaft zum Rebhaus
Fotos: Toni Lämmle