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Gesellschaftspolitische Grundsätze der Drei Ehrengesellschaften Kleinbasels

Die vorliegenden Grundsätze ergänzen das vom Bürgerrat erlassene Reglement über die Organisation der Drei E. Gesellschaften Kleinbasels und das Leitbild der Drei E. Gesellschaften Kleinbasels und sollen als Grundlage für die internen und externen Aktivitäten der 3E dienen.

Die 3E sind im Kleinbasel fest verwurzelt und stolz darauf, dass die Gesellschaftsmitglieder einen breitgefächerten Querschnitt der Bevölkerung abbilden, alle beruflichen und sozialen Schichten vertreten sind und sich Angehörige verschiedener Interessen, Parteien und Konfessionen offen begegnen können.

Die gesellschaftspolitischen Grundsätze sind verbindliche Richtlinien für Vorgesetze und Gesellschaftsmitglieder, insbesondere dann, wenn sie die 3E repräsentieren. Sie schränken in keiner Weise die persönliche Meinungsfreiheit der Gesellschaftsmitglieder ein, sofern diese nicht in krasser Weise gegen die Interessen der 3E als Ganzes verstossen.

Die Allgemeine Vorgesetztenversammlung (AVV) kann Bearbeitungsschwerpunkte festlegen und für deren Umsetzung Arbeits- oder Projektgruppen einsetzen. Diese koordinieren sich nach Möglichkeit mit bestehenden Institutionen und Organisationen im Sinne einer vernetzten Arbeit, damit ein höherer Wirkungsgrad erreicht wird.

Die AVV ist verpflichtet, die Grundsätze laufend zu überprüfen, den aktuellen Bedürfnissen anzupassen und den Gesellschaftsmitgliedern der 3E zu unterbreiten.

 

Herausforderung

Massnahmen

Traditionelle Werte
Die Tradition unseres Volksbrauches Vogel Gryff ist Ausgangspunkt aller unserer Aktivitäten und Ziele.
  • Die zunehmend raschen Veränderungen in unserer Gesellschaft und der damit verbundene Wertewandel stellen die traditionellen Volksbräuche in ihrer alt über­lieferten Form immer wieder infrage. Wir sind jedoch aus dieser Tradition gewachsen und daher gegenüber Ver­änderungen von lieb gewonnenen Werten eher konser­vativ eingestellt.
  • Wir halten an den Grundprinzipien für der Durchführung unseres Volksbrauches fest.
  • Am offiziellen Gryffemähli und am Vorgesetztenessen können Personen, die sich durch ihre Tätigkeit in Politik, Wirtschaft, Kultur oder Gesell­schaft hervor­heben, als Ehrengäste durch die vorsitzende Gesell­schaft eingeladen werden.
Bildungspolitik
Die Chancengleichheit für alle Kinder im Kleinbasel in der Ausbildung ist mit allen Mitteln anzustreben.
  • Die Sprachenvielfalt und die multikulturellen Heraus­forderungen an die schulische Ausbildung in einzelnen Quartieren des Kleinbasels können die Chancen­gleich­heit bezüglich des Besuchs höherer Schulen im Stadt­kanton mindern.
  • Wir suchen die Zusammenarbeit mit Interessenvertreterinnen und Interessenvertretern mit ähnlichen Herausforderungen im Stadtkanton.
  • Wir wollen an Projekten mitarbeiten, die den Grad der Chan­cengleichheit erhöhen.
  • Wir wollen an Projekten mitarbeiten, die alle Auszu­bildenden im Kanton, ungeachtet ihres Wohnquartiers, die gleiche Förderung ermöglichen.
Wohnqualität im Kleinbasel
Wenn es nicht gelingt, die Wohnqualität zu erhalten und auszubauen, ist die Abwanderung junger Familien nicht aufzuhalten.
  • Die Bevölkerungsdichte in einzelnen Quartieren des Kleinbasels ist überdurchschnittlich.
  • Die multikulturelle Gemeinschaft im Kleinbasel kann u.a. nur funktionieren, wenn von allen Anwohnerinnen und Anwohnern die hiesigen Normen gesellschaftlichen Zusammenlebens respektiert werden.
  • Die Belastung durch den Verkehr ist für die Wohnbevölkerung des Kleinbasels besonders hoch.
  • Die spärlich vorhandenen Spiel- und Grünflächen im Kleinbasel wollen wir als Treff­punkte für Jung und Alt erhalten. Wir unterstützen Organisationen, die sich die glei­chen Ziele gesetzt haben, und suchen die Zusammenarbeit.
  • Verständnis verlangt Kenntnis. Wir wollen durch Information, Gesprächsrunden und regelmässige Kontakte zu Vertretern anderer Kulturkreise sowie Anwohnerinnen und Anwohnern des Kleinbasels mehr gegenseitiges Verständnis und Akzeptanz schaffen.
  • Wir wollen verkehrstechnische Fragen mit den zuständigen Ämtern, Verbänden und Interessengruppen besprechen und aktiv an Lösungen und Umsetzungs­prozessen mitarbeiten. Besondere Beachtung schenken wir der Verkehrssicherheit für Kinder und ältere Anwohnerinnen und Anwohner.
Politische Überparteilichkeit
Traditionsgemäss haben wir Gesellschaftsmitglieder verschiedener politischer Lager.
  • Die verschiedenen politischen Interessen unserer Gesellschaftsmitglieder sind herausfordernd und verlangen viel politische Toleranz.
  • Bei Aufnahmegesuchen in die 3E stellen wir keine Fragen bezüglich einer politischen Parteizugehörigkeit.
  • Wir muntern unsere Gesellschaftsmitglieder auf, sich nach ihren Möglichkeiten und Erfahrungen politisch zu engagieren.
  • Wir betreiben keine Wahlpropaganda oder aktive Beein­flussung unserer Gesellschaftsmitglieder bei politischen Fragen. Die Gesellschafts­mitglieder sind frei in ihrem Handeln. Für politische Zwecke werden keine logistische Unterstützung gewährt oder Daten der Gesellschafts­mitglieder zur Verfügung gestellt.
  • Gesellschafts­mitglieder, deren politische Aktivitäten und Gesinnung mit dem Leitbild und den Gesellschafts­politischen Grundsätzen der Drei E. nicht vereinbar sind, müssen auf diesen Umstand angesprochen werden.
Soziale Verantwortung
Unschuldig in Not geratene Bewohnerinnen und Bewohner Kleinbasels verdienen unsere Unterstützung.
  • Die Zahl der am Existenzminimum lebenden Bewohnerinnen und Bewohner  im Kleinbasel ist steigend.
  • Die Betreuung von sozial Schwachen ist mit hohen Kosten verbunden.
  • Die Arbeitslosigkeit bei Arbeitswilligen wird grösser.
  • Der Anteil der älteren Wohnbevölkerung nimmt zu.
  • Notleidende Gesellschaftsmitglieder verdienen unsere besondere Beachtung.
  • Wir halten an der Uelisammlung am Vogel Gryff-Tag für bedürftige Bewohnerinnen und Bewohner im Klein­basel fest. Die Sammlung der Drei Hirten hat die gleiche Zweckbestimmung.
  • Unsere Vergabungen sind für Sozialwerke im Stadtkanton und dabei prioritär im Kleinbasel bestimmt.
  • Wir helfen aktiv mit bei Benefiz-Veranstaltungen, im Besonderen für Wohn- und Altersheime. Wir suchen nach Formen der Altenbetreuung, bei welchen wir einen aktiven Beitrag leisten können.
  • Wir wollen sämtliche Möglichkeiten zur Unterstützung ausschöpfen.
Jugendarbeit
Unsere Zukunft liegt in den Händen unserer Jugend.
  • Die Jugend im Kleinbasel hat durch die besondere Struktur der Wohnbevölkerung und des Umfeldes sehr unterschiedliche Interessen, Werte und Ziele. Die zahlreichen Gruppierungen sind oftmals konträr in ihren Idealen und Wertvorstellungen.
  • Wir engagieren uns für die Jugendarbeit und setzen uns für die Erhaltung von Jugendorganisationen ein.
  • Einen besonderen Beitrag wollen wir bei der Sucht­prävention in Schulen leisten. Organisationen, die sich traditionellen Jugendanlässen widmen, unterstützen wir. Wir sind uns bewusst, dass die multikulturelle Jugendarbeit eine Investition in die Zukunft ist und ermuntern daher traditionelle Kleinbasler Vereine, sich entsprechend weiter zu öffnen. Besondere Beachtung wollen wir auch dem Jugendsport schenken.
  • Wir wollen mit entsprechenden staatlichen und privaten Fachgremien zusammenarbeiten und im Rahmen unserer Möglichkeiten aktiv bei der Umsetzung von Massnahmen mitwirken.
Öffentlichkeitsarbeit
Die 3E treten dann an die Öffentlichkeit, wenn es etwas zu sagen gibt.
  • Die 3E sind medienpolitisch für das Kleinbasel im Blickpunkt und gefragt.
  • Wir halten uns bei öffentlichen Auftritten in Vertretung der 3E an die Aussagen im Leitbild und an die formulierten Grundsätze; davon abweichende oder weiterführende Aussagen deklarieren wir als persönliche Meinung.
  • Der Kontakt zu Medienschaffenden wird für alle drei Gesellschaften inkl. aller Untergruppierungen (Spiel, Hirten, Chor, Clique, Flossmannschaft) ausschliesslich durch den Verantwortlichen resp. die Verantwortliche Kommunikation/Medien koordiniert.
  • Am Gryffemähli sind Fernseh-, Video- und Tonaufnahmen aller Art ohne Zustimmung der AVV unzulässig. Alle Bildrechte bleiben bei den 3E
    Private Bild- und Tondokumente dürfen in keiner Form veröffentlich oder gewerblich verwendet werden.

Gültig ab 1. Januar 2016, sprachlich angepasst am 8. Dezember 2022

 

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