Warum nicht auch einmal einen ausserordentlichen Ausflug machen, fragte sich der Greifenvorstand und organisierte kurzerhand den Gryffe Uusflug 2023.
Am Samstag, 24. Juni 2023, kurz nach halb neun sind alle 26 angemeldeten Gryffebrüder in der Schalterhalle des Bahnhof SBB versammelt. Somit kann es losgehen mit der kurzen Zugfahrt nach Dornach. Unterwegs versorgt uns Tobi Leimbacher mit Infos und den bereits traditionellen Gipfeli.
Der Kaffee zum Gipfeli kann dann etwas später im Kloster Dornach eingenommen werden, dies neben den letzten Hotelgästen, welche sich noch am Buffet bedienen. Dann ist es Zeit in den Untergrund, in die Zunftstube der Magdalenen Zunft, zu gehen.
Nach der Begrüssung durch unserer Statthalter Stefan Ospel, welcher wiederum einen grossartigen Ausflug geplant hat, wird uns Francis de Andrade vorgestellt.
Francis De Andrade ist der Initiant und Produzent des Films «Dornach 1499 – Söldner im endlosen Krieg», welchen wir im Anschluss an seine einleitenden Worte zu sehen bekommen. Ein sehr düsteres Kapitel Schweizer Geschichte, welches wir in 48 Minuten vorgesetzt bekommen. Es handelt sich dabei um die Aufarbeitung der Ereignisse rund um den sogenannten Schwabenkrieg, welcher in der Schlacht von Dornach gipfelt und schliesslich mit dem «Frieden zu Basel» endet. Das Ganze ist sehr packend und fundiert umgesetzt, und lässt den Zuschauer mehr als einmal leer schlucken.
Leider scheint es, dass wir heute keinen Schritt weiter sind und aus der Vergangenheit nichts gelernt haben, was aktuelle Beispiele zeigen. Diese Gedanken greift auch unser Meister Balz Herter in seiner kurzen Ansprache und der Eröffnung des Apéros auf. Ebenfalls begrüsst er den Statthalter René Umher sowie den Zeremonienmeister der Magdalenen Zunft Olivier Otzenberger, welche in der Zwischenzeit eingetroffen sind.
Bei einem Bier oder einem Glas Wein lässt sich sehr gut über das Gesehene diskutieren oder auch mit den drei Gästen das eine oder andere Wort wechseln. Das Wort ergreift daraufhin auch René Umher, seines Zeichens Statthalter der Magdalenen Zunft. In einer launigen Ansprache begrüsst er uns in Dornach und in ihrer Zunftstube. Sie bringen uns als Dank für die Einladung gar ein Buch über Dornach mit.
Nun geht der weitere Verlauf des Tages steil nach oben, und dies wortwörtlich. Der Aufstieg zum Restaurant Schlosshof, unweit der Ruine Dorneck, welche im Film eine Hauptrolle spielt (damals noch als Schloss Dornach). Vorbei am Goetheanum führt uns der Weg zum Glück immer wieder durch schattiges Gebiet. Schweissperlen sind jedoch auf der Stirn so einiger Gesellschaftsbrüder zu entdecken. Begleitet werden wir vom Zeremonienmeister Oliver sowie vom Filmer Francis.
Oben angekommen werden wir mit einer wunderbaren Aussicht für unsere Strapazen belohnt. Auch das Mittagessen, Salat, Saltimbocca mit Risotto und ein Coupe Romanoff schmecken sehr gut. Man hätte es gut und gerne noch ein wenig länger im Garten des Restaurants unter den schattenspendenden Bäumen ausgehalten.
Jedoch steht bereits der nächste Programmpunkt an. Dr. Hans Vögtli, Kurator des Heimatmuseums des Schwarzbubenland in Dornach, führt uns durch die Ruine. Auch hier werden zumindest die Schwindelfreien mit einer unglaublichen Aussicht belohnt. Und dazu erfährt man noch Einiges über das Schloss und den Schwabenkrieg (den die Deutschen übrigens «Schweizerkrieg» nennen).
Nach diesen spannenden Ausführungen kann man entweder in eines der beiden Shuttles «Michi» oder «Stefan» einsteigen und sich ins Dorf chauffieren lassen oder aber den bekannten Weg nochmals unter die Füsse nehmen, diesmal einfach abwärts.
Ganz gleich, für welche Variante man sich entschieden hat, zum Schluss sitzen alle zusammen im Restaurant La Pergola auf ein wohlverdientes kaltes Getränk.
Wer will, der zieht, zurück in Basel, noch ein wenig weiter, das Wetter macht durstig und Gesprächsstoff ist nach dem heutigen Tag ebenfalls genug vorhanden.
Wer sich jetzt den eindrücklichen Film über die Schlacht von Dornach ebenfalls ansehen will: Hier ist der autorisierte Link dazu:
Dornach 1499 - Söldner im endlosen Krieg
Text: Andreas Augsburger, Vorgesetzter E.E. Gesellschaft zum Greifen
Fotos: Toni Lämmle, Einleitungsbild und Panoramaaufnahme: Stefan Ospel