Die Gesellschaft zur Hären
Die erste urkundliche Erwähnung der Gesellschaft zur Hären stammt aus dem Jahre 1384 und beschreibt, dass das Kloster Klingental der Gesellschaft eine Liegenschaft in der Rheingasse zum Lehen gab.
Die Gesellschaft zur Hären trägt ihren Namen nach dem in ihrem Wappen abgebildeten Fangnetz für kleines Federwild. Diese Häre bestand aus geflochtenen Weideruten und war mit Rosshaarschlingen versehen.
In der Gesellschaft zur Hären waren neben den Jägern auch die Fischer sowie niedrige Adelige, welche im Kleinbasel einen Hof besassen vereinigt. Später wurden auch Handwerker und andere Bürger in die Gesellschaft aufgenommen.
Schildhalter des Härenwappens ist der Wilde Mann, ein Naturwesen, welcher nach der Wintersonnwende aus dem Wald kommt und eine ausgegrabene Tanne schwingt. Um den Kopf und um die Lenden trägt er einen Efeukranz, welcher voll mit roten Äpfeln behangen ist. Er verheisst Fruchtbarkeit, Erde und neues Leben, und bis in die heutige Zeit soll die fruchtbare Wirkung der roten Wildmannsäpfel ihre positive Kraft verströmen.
Das Gesellschaftswappen zeigt eine goldene Häre auf rotem Grund und im Härenjahr wird das Härenbanner vom Bannerherr der Gesellschaft in der Mitte zwischen dem Rebhaus- und dem Greifenbanner getragen. Die Härenmaske ist aus Kupfer getrieben und zeigt einen grimmig drein schauenden Kerl mit markanter grosser Nase. Neben der grimmigen Maske gibt es aber auch noch einen lachenden Wilden Mann, diese freundliche Maske wird aber eher selten benutzt und die Entscheidung ob lachend, oder grimmig liegt beim jeweiligen Gesellschaftsbruder, welcher im Wildmaa-Kostüm tanzt.
Am Tag des Vogel Gryff tritt als erster der drei Ehrenzeichen der Wilde Mann auf seiner Talfahrt mit dem Wildmaa-Floss in Erscheinung. Der Vogel Gryff und der Leu grüssen ihn ein erstes Mal auf der Höhe des Café Spitz und erwarten dann seine Landung beim kleinen Klingental. Von hier an ziehen die Drei gemeinsam mit den Bannern, den Spiel-Tambouren sowie den Ueli und Begleitern durchs Kleinbasel und erfreuen die Bevölkerung mit ihren Tänzen. Der Tanz des Wilden Mannes ist kräftig und wild und als Besonderheit gilt das "Würzele", eine Referenz im Anschluss an den Wildmaa-Tanz welche ausschließlich für den Härenmeister erfolgt.
Der 20. Januar ist der Härentag, welcher zwischen dem Rebhaustag am 13. und dem Greifentag am 27. Januar liegt und nur wenn der 20. Januar auf einen Sonntag fällt, wird bereits am 19. Januar im Härenjahr der Vogel Gryff begangen.
Das Haus, in welchem sich die Trinkstube der Gesellschaft zur Hären befand, wurde im Jahre 1857 samt der angrenzenden Niklauskapelle abgerissen. Es stand dort, wo sich heute das Hotel Hecht und das Hotel Merian befinden.
Heute ist das Café Spitz das Stammlokal der Gesellschaft zur Hären, wo alljährlich am ersten Freitag im November das Häremähli stattfindet. Am gleichen Tag halten auch das Rebhaus und der Greifen ihr kleines Mähli ab. Ebenfalls im Café Spitz wird jeweils am 1. Donnerstag des Monats ein Härenhock abgehalten. Kurz vor den Sommerferien findet in jedem Jahr auch ein Härenbummel statt, welcher in der Regel irgendwo in die Regio Basiliensis führt.
Viele unserer Gesellschaftsbrüder betätigen sich auch in weiteren Gruppierungen innerhalb der Drei Ehrengesellschaften, wie etwa in der Drei E-Clique, im Drei E-Chor, oder - in der Vorweihnachtszeit - bei den Drei Hirten am Claraplatz.