Wie den ursprünglichen Cliquen-Keller der Fasnachtsgesellschaft Vereinigte Kleinbasler findet man die neu gestaltete Ausgabe am selben Ort,
nämlich im zweiten UG unter dem Claraturm an der Clarastrasse. Ohne Zweifel ist im Zuge der Veränderung ein Bijou entstanden. Viele ausgewiesene Fachleute haben sich in der Planung und Gestaltung der Räumlichkeiten verwirklicht. Ausrüstung, Licht und Farben wurden meisterhaft komponiert. Einem Gast ist es hier auf Anhieb wohl.
Das zentrale Prunkstück ist ein währschafter Stammtisch, dessen aus Eichenholz gefertigte Tischplatte zum geselligen Beisammensein einlädt. Ein würdiger Ersatz für das verloren gegangenen Exemplar im Alten Warteck. Einzig die Ringli, die auf eine fleissige Nutzung hinweisen, fehlen noch. Sie werden sich aber in Bälde einstellen.
Mit grossem Interesse wurde den Ausführungen über den Baufortschritt und die nicht immer einfachen Verhandlungen mit dem Bauherrn, den Unternehmern und den für die Finanzierung zuständigen Kollegen von Greifenbruder Pascal Bossert, der als Fachmann in der Baukommission einsass, gefolgt.
Zum traditionellen Häremähli wurde in diesem Jahr die Leiterin der Abteilung für Kultur des Präsidialdepartementes, Frau Dr. Katrin Grögel, als Gast und Referentin eingeladen. Sie referierte für alle verständlich, humorvoll und mit bekannten Beispielen über das immaterielle Kulturgut in einer Form, die offenbar den Gesellschaftsbrüdern sehr gut gefallen hat, es war, während sie sprach, still wie selten am Gryffemähli.
Bevor Härenschreiber, Organisator und gleichzeitig Vertreter der Hausherren, Hären Schreiber Thomas Locher, zum Aufbruch mahnte, konnten die Gäste eine Kostprobe des musikalischen Könnens der VKB Pfeifer geniessen. Zu sechst trugen sie den Marsch die „Neye Glaibasler“ in bester Qualität vor. Vor dem Verlassen der gastlichen Stätte liess uns der Schreiber wissen, dass die Kosten für den Apéro von Meister und Vorgesetzten getragen werden. Herzlichen Dank für die grosszügige Geste.
Auf der Strasse standen Bannerherr Kuno Thurnherr und drei Tambouren bereit, uns zum Hotel Merian voran zu gehen. Hôtelière Yvette Thüring begrüsste ihre Gäste auf ihre sehr freundliche und persönliche Art, indem sie alle Mäntel aufbügelte und uns einen Merian Saal offerierte, der sich sehen lassen konnte. Das erstklassige Tischset war zusammen mit den folgenden Leckerbissen von bester Qualität.
Meister René Wegmüller liess das laufende Jahr mit allen Anlässen in kurzen Zügen noch einmal aufleben. Ein Vogel Gryff, der trotz Auflagen in Erinnerung bleiben wird, ein Häre Bummel, von jungen Kollegen in bester Manier organisiert, angereichert mit einmaligen Erfahrungen für Wasserfahrer in Ausbildung sowie ein sehr geselliger Wild Maa Horst-Stammtisch.
Ein besonderes Anliegen, welches nicht nur in der E. Gesellschaft zur Hären aufhorchen lässt, musste auch zur Sprache kommen: Aus verschiedenen Gründen, leider auch aufgrund einer zunehmenden Anzahl Todesfälle in den letzten Jahren, ist die aktuelle Warteliste für eine Neuaufnahme nur noch relativ kurz. Was ist zu tun? Eine Arbeitsgruppe hat sich dem Thema angenommen und wird zeitnah praktikable Ideen präsentieren.
Wie üblich hat sich der Vorstand im Jahr nach dem Vorsitz zu einer geselligen Klausurtagung zurückgezogen. Im Kanton Appenzell wurde die Brauerei Locher besucht, sich unter kundiger Leitung einen Einblick in das faszinierende Brauchtum der Silvesterkläuse gegönnt und natürlich auch das Vorsitzjahr 2024 ansatzweise besprochen.
Zu guter Letzt dankte der Meister Frau Katrin Grögel für ihr Kommen und ihren Vortrag, Gesellschaftsbruder Stefan Keller für 28 Jahre engagierten Einsatzes als Oberhirte und dem abtretenden Gesellschaftspfleger Joggi Vogt, der in den letzten 10 Jahren mit Sensibilität und Sorgfalt betagte oder erkrankte Härenbrüder besucht und betreut hat, für dessen wertvolles Wirken. Die Nachfolge als Gesellschaftspfleger wird verdankenswerterweise Gesellschaftsbruder Roland Thüring antreten. Ebenso wenig vergass der Meister, dem Bannerherr und den Tambouren für die Begleitung auf der Strasse sowie dem Küchenteam und der neuen Chefin unseres Stammhauses für die Bewirtung zu danken.
Der offizielle Teil war damit zu Ende. Es war ein schönes und sehr geselliges Häremähli, wie wir diesen Anlass seit Jahren erleben. Vielen Dank den Organisatoren.
Urs Weiss
Alt Schreiber E.E. Gesellschaft zur Hären