• Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Frontpage-Slider 3

VogelGryff2000x6501.jpeg

Fotos: Alain Grimm

VogelGryff2000x6502.jpeg

Fotos: Alain Grimm

VogelGryff2000x6504.jpeg
VogelGryff2000x6505.jpeg
VogelGryff2000x6507.jpeg
VogelGryff2000x6509.jpeg
VogelGryff2000x65010.jpeg
VogelGryff2000x65013.jpeg
VogelGryff2000x65014.jpeg
VogelGryff2000x65016.jpeg
VogelGryff2000x65017.jpeg
VogelGryff2000x65018.jpeg
VogelGryff2000x65020.jpeg
VogelGryff2000x65021.jpeg
VogelGryff2000x65022.jpeg
VogelGryff2000x65023.jpeg
VogelGryff2000x65025.jpeg
VogelGryff2000x65027.jpeg
previous arrowprevious arrow
next arrownext arrow
Shadow

Die Wappen der Drei Ehrengesellschaften im Basler Münster

Anlässlich des Vortrages von Herrn A. Hindemann vom 25. September 2014 vor den Gesellschaftsbrüdern der drei Ehrengesellschaften wurde ein Fenster erwähnt, worauf die Wappen der Drei Gesellschaften zu sehen sind. Eine Recherche durch den Unterzeichneten erbrachte folgende Ergebnisse:

Am 18. August 1855 wurde die Gestaltung der vier Fenster im romanischen Bereich des Münsterchors diskutiert. Die Ausführung der vier Fenster wurde Johann Caspar Gsell in Paris übertragen, der an der Weltaustellung 1855 in Paris mit der Goldmedaille für Glasmaler ausgezeichnet wurde. Die Entwürfe von Gsell wurden gutgeheissen. Als jedoch die Fenster anno 1856 in Basel eintrafen, wurde bedauert, „dass sie unter der Erwartung ausgefallen seyen“. Warum sie den Vorstellungen nicht vollends entsprachen, ist den Quellen leider nicht zu entnehmen.

Das eingangs erwähnte Fenster wurde durch eine Spende der Drei Ehrengesellschaften Kleinbasels ermöglicht. Dieses Fenster befindet sich linksseitig im Chor des Münsters oberhalb des Grabmals der Königin Anna von Habsburg († 1281). Es weist in seinem oberen Teil ein Medaillon mit den um das deutsche Reichswappen gruppierten Wappen von Habsburg, Hohenburg, Österreich und der Steiermark auf. Diese Wappen beziehen sich auf das darunter befindliche königliche Grab und finden ihre Wiederholung an der (auch Hochgrab genannten) Tumba. Beim Fenster über dem königlichen Grabmal steht der graue Ornamenthintergrund in auffallendem Kontrast zur übrigen Farbigkeit des Fensters, die dadurch noch intensiver erscheint und eine gewisse Tiefenwirkung entwickelt. Das Fenster wird von einem zickzackartigen Ornamentband umgeben. Am unteren Rand erscheinen die Wappen der Drei Ehrengesellschaften Kleinbasels - links das Wappen der E. Gesellschaft zum Rebhaus, in der Mitte das Wappen der E. Gesellschaft zur Hären und in der rechten Ecke das Wappen der E. Gesellschaft zum Greifen -, die als Stifter des Fensters gelten.
Das Härenwappen ist mit weissem Grund dargestellt. Ursprünglich war der Schild ähnlich dem Rebhauswappen rot. Anno 1751 erscheint der Schild jedoch mit weisser Grundfarbe im Wappenbuch der Gesellschaft. Wann die rote, ursprüngliche Farbe wieder verwendet wurde, kann nicht genau eruiert werden. Den ältesten Beweis, dass der Schild ursprünglich rot war, liefert uns das Steinrelief in der „Wildmaastube“ im Hotel Merian / Spitz, das auf alte Farbspuren untersucht wurde. Es lagen über ein halbes Dutzend Farbschichten übereinander, welche beweisen, dass dieses Wappen nicht immer bunt, sondern auch in der Farbe des Hausanstriches übermalt worden war. Jedoch zeigt - und das ist das Wichtigste - die unterste Schicht über dem Sandstein ein rotes Feld, während das Netz selbst mit Gold belegt war.

In der unteren linken Ecke des Fensters ist das Rebhauswappen dargestellt. Es ist eigentümlich, dass das Wappen mit einem blauen Schild dargestellt ist. Die Hintergründe dieser Darstellung konnten nicht eruiert werden. 1586 wird das Wappen der E. Gesellschaft zum Rebhaus im Zunftbuch des Rats von Basel mit einem Rebmesser auf einem roten Wappenschild dargestellt und in der Theodorskirche ist das rote Wappenschild ebenfalls in einem Kirchenfenster zu sehen. Das Rebhauswappen im Wappenbuch der Stadt Basel aus dem Jahre 1880 wird mit fünf Rebmessern dargestellt. Wir sehen heute zwei verschiedene Versionen des Rebhauswappens und seines Schildhalters, des Löwen, in unmittelbarer Nähe zueinander: Der Brunnenstock des Rebhausbrunnens zeigt einen kauernden Löwen, der das Wappen hält. In diesem ist nur ein Rebmesser dargestellt. In der Fassadennische linksseitig des Hauseinganges ist ein stehender Löwe als Wappenhalter dargestellt. Auf diesem Wappenschild befinden sich fünf Rebmesser.

In der rechten unteren Ecke des Fensters wird das Greifenwappen ausgewiesen. Dieses ist mit weissem Kreuz auf blauem Grund dargestellt. Es handelt sich um das erste Wappen der E. Gesellschaft zum Greifen. Die E. Gesellschaft zum Greifen, oder wie sie vor 1425 hiess die "Gesellschaft zum Baum", hatte ihre Trinkstube am Schafgässlein / Ecke Rheingasse. Zwischen 1429 und 1444 erwarb sie dann eine Liegenschaft mit dem Namen "Haus zum Greifen", an der damaligen "Burgergasse", der heutigen Greifengasse. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Name der Gesellschaft in "E. Gesellschaft zum Greifen" geändert. Es ist davon auszugehen, dass das Kreuz als Schildzeichen ein christliches Symbol darstellt. Das Kreuz wird in der Heraldik in allen erdenklichen Varianten dargestellt, wobei einige spezielle Darstellungen auch spezielle Erkennungsmerkmale und somit auch spezielle Namen erhalten haben (wie z.B. das Malteserkreuz, das Andreaskreuz etc). Solches ist jedoch beim Wappen der E. Gesellschaft zum Greifen nicht der Fall. Das Greifenwappen wurde immer mit weissem Kreuz auf blauem Grund dargestellt.

Erwin Hensch, E. Gesellschaft zum Greifen



Hauptmenü